Leibnitz als Vorreiter bei Klimawandelanpassung
Der Trend, dass es Menschen in Ballungsgebiete und Städte zieht, ist seit Langem sichtbar. Nicht zuletzt, weil in den Städten Wohnraum und (Gesundheits-)Versorgung, Arbeitsplätze und Bildungs- und Betreuungsangebote in einem viel größeren Ausmaß gegeben sind, als dies in den ländlichen Kommunen gewährleistet werden kann.
Diese Entwicklung trifft nicht nur die großen Städte, wie Graz und Wien sondern auch kleinere Städte, wie Leibnitz. Dieses Wachstum geht einher mit neuen Herausforderungen, denen man sich im Zuge des Forschungsprojektes Smart City Leibnitz sehr intensiv in den letzten Jahren gewidmet hat. Die Zeit der, vor zwei Jahren beschlossenen Bausperre, hat die Gemeinde für neue Überlegungen genutzt.
Die Herausforderungen sind vielfältig, geht es doch um Verbauung und Versiegelung von wertvollem Grund und Boden. Viele, die die Stadt seit Ihrer Kindheit kennen, fühlen sich von dieser dynamischen Veränderung überrollt.
Außerdem gilt es, sich dem lange diskutierten und immer spürbarer werdenden Klimawandel langfristig anzupassen. Leibnitz begann bereits vor 2 Jahren als eine von zehn Pilot-Gemeinden in der Steiermark einen lokalen Anpassungsplan zu erstellen und erforderliche Maßnahmen zu erarbeiten.
Nun ist ein weiterer wichtiger Meilenstein gelungen: Das neue Räumliche Leitbild, als wichtiges Instrument der Örtlichen Raumplanung, wurde mit neuen Festlegungen zum Erhalt von Grünraum, durch Verordnung eines Grünflächenfaktors und einer maximal zulässiger Bodenversiegelung von SPÖ, ÖVP, Bürgerforum und den Grünen beschlossen.
In diesem neuen Räumlichen Leitbild wurden vor allem Festlegungen zur Steigerung der Qualitäten bei großen Bauvorhaben getroffen. Eine eigene Grünraumleitlinie für die Stadt wurde erarbeitet.
Die durch rege Bautätigkeit entstehenden zusätzliche Kosten für die Stadt und dem steigenden Bedarf an Infrastruktur, wie etwa Neuerrichtung von Verkehrswegen und sozialer Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen soll mit städtebaulichen Verträgen, die zwischen Stadt und dem Bauträger abgeschlossen werden, zukünftig abgefedert werden. Auch dazu hat sich die Politik mehrheitlich bekannt.
Mit diesen – gemeinsam mit ExpertInnen – erarbeiteten Grundlagen und von der Politik beschlossenen mutigen Verordnungen soll die wachsende Stadt Leibnitz, trotz vieler Herausforderungen widerstandsfähig, nachhaltig und optimistisch in eine gute Zukunft gehen, damit unserer Jugend ein lebenswertes Umfeld erhalten bleibt.