Leibnitzerfeld: Wasserversorgung im (Klima-) Wandel

Leibnitzerfeld: Wasserversorgung im (Klima-) Wandel

Nicht nur der Weltwassertag jährt sich heuer zum 30igsten Mal, auch die weltweite Bewusstseinsbildung dahinter.

In Österreich ist die Ressource Wasser so einfach und komfortabel zugänglich, dass sich KonsumentInnen oft nicht bewusst sind, was dahintersteckt. Gerade in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels und sinkenden Grundwasserständen steht nicht nur die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz LFWV) vor neuen Herausforderungen, die vermehrt qualitätssichernde Maßnahmen und Abläufe im Betrieb erfordern. Auch der Wasserverbrauch in unserer aufstrebenden Region nimmt stetig zu. So verzeichnen wir in den vergangenen 25 Jahren einen Anstieg der Trinkwasserförderung um rund 50 % auf 3,7 Millionen Kubikmeter. Derzeit liegt der Grundwasserstand im langjährigen Mittel. Dennoch benötigen wir einen signifikanten Anstieg um gut gerüstet durch den Sommer zu kommen. „Wir sind auf die veränderten Bedingungen vorbereitet,“ betont LFWV-Geschäftsführer Franz Krainer und ergänzt. „Durch bauliche Optimierung in der Infrastruktur und im Leitungsnetz kann eine Versorgungssicherheit auch zu Spitzenzeiten oder im Fall eines Blackouts sichergestellt werden“. Micheal Schumacher, Eigentümervertreter und Bürgermeister der Stadtgemeinde Leibnitz, weiß genau: „Die Trinkwasserversorgung ist ein hochsensibler Bereich, die Öffentlichkeit legt hier allergrößten Wert auf hohe Qualität“.

Qualitätsanspruch an unser Trinkwasser

Als eines der wichtigsten Lebensmittel unterliegt Trinkwasser einer besonders genauen Qualitätskontrolle und wird regelmäßig untersucht. In unserer landwirtschaftlich geprägten Region wird uns Nitrat als Trinkwasserparameter immer begleiten. Auch neue Stoffe – wie z.B. Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (kurz PFAS) – stellen die Wasserversorger vor neue Herausforderungen. Daher muss der Schutz unseres Lebensmittel Nr. 1 höchste Priorität erhalten.

Die Trinkwasserqualität wird laufend von externen, behördlich autorisierten Untersuchungsanstalten kontrolliert und überwacht. Darüber hinaus hat die LFWV eine permanente Online-Eigenüberwachung der Grundwasserkörper. Die Veränderung der Qualität wird sofort online angezeigt. So können wir im Ernstfall umgehend handeln. Seit Beginn an (2020) sind wir Teil des Untersuchungsprogrammes des Landes Steiermark, das das Trinkwasser auf sogenannte Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersuchte bzw. auch weiterhin untersucht. Die gemessenen Brunnen-Werte geben keinen Anlass zur Besorgnis, da der Nachweis rund 1/5 vom zukünftigen Grenzwert von 0,1 µg/l hat. Die zahlreichen Wasseruntersuchungen pro Jahr garantieren die hohe Trinkwasserqualität der LFWV, somit bleibt es eines der strengst kontrollierten Lebensmittel in Österreich.

Versorgungssicherheit

Im Falle einer Wasserknappheit kann über bestehende Verbindungsleitungen zu den benachbarten Wasserverbänden Trinkwasser regional bzw. überregional angefordert werden. Darüber hinaus setzen wir laufend neue, vorausschauende Maßnahmen, um die öffentliche Trinkwasserversorgung auch in Extremsituationen aufrecht erhalten zu können. So konnte im Juni 2022 die Notstromversorgung mit acht stationären Anlagen in Betrieb genommen werden, die in einem Blackout-Fall helfen. Um die notwendige Verteilung des Trinkwassers in den verschiedenen Regionen zu sichern, werden laufend Rohrleitungen erneuert und vergrößert, Anlagen mit Pumpen erweitert bzw. verstärkt und die Automatisierung der Versorgungsanlagen an den neusten Stand der Technik angepasst. Die 2. Ausbaustufe der Notstromversorgung schreitet voran, um in Zukunft fast gänzlich notstromversorgt zu sein.

Leistbares Wasser

„Die LFWV baut, betreibt und wartet sämtliche Brunnen, Behälter und Leitungen für aktuell € 1,61 (inkl. 10 %) je 1.000 Liter Trinkwasser, obwohl es teilweise bis zu 7-mal gepumpt werden muss bis es im Haushalt ankommt“ zeigt Bürgermeister Schumacher auf und fügt hinzu: „Der Wert des Trinkwassers ist unschätzbar, nicht aber sein Preis und dafür müssen wir dankbar sein“. Eine gute Nachricht gibt es aus dem Gemeindegebiet von Leibnitz zu berichten. Das Trinkwasserbrunnen-Netz wird um 2 weitere Trinkbrunnen erweitert. Die zukünftigen Standorte werden am Seggauberg in der Nähe der Volksschule (Kreuzweg) und im Leibnitzer Marenzipark sein.

Leibnitzerfeld Wasserversorgungs GmbH

Über den Autor

Andrea Kölbl

Andrea Kölbl ist zuständig für redaktionelle Arbeiten in der Stadtgemeinde Leibnitz und für Texte und Fotos im Stadtmagazin UNSER LEINBITZ und auf der Homepage der Stadtgemeinde Leibnitz. Des Weiteren ist sie Mitarbeiterin in der Stadtamtsdirektion. Sie erreichen Andrea Kölbl unter andrea.koelbl@leibnitz.at.