Batterien und Akkus werden immer mehr zur explosiven Gefahr

Batterien und Akkus werden immer mehr zur explosiven Gefahr

Die falsche Entsorgung von Batterien und Akkus kann brandgefährlich sein wie jüngste Vorfälle zeigen.

Achtlos werden Batterien und Akkus oft ohne viel Nachzudenken in Sekundenschnelle weggeworfen und plötzlich entfacht ein Großbrand, bei dem sich Menschen in Gefahr begeben, Feuerwehrleute stundenlang im Einsatz stehen müssen und der finanzielle Schaden enorme Maße annimmt. Mittlerweile handelt es sich dabei um keinen Einzelfall. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass bei der Trennung von Müll noch viel Luft nach oben besteht und es sehr viele Fehlwürfe gibt.

Lithium-Ionen-Batterien sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken und bringen auch viel Komfort. Untersuchungen zeigen, dass in den nächsten Jahren von einer Verdoppelung der Batteriemenge, die auf den Markt kommt, auszugehen ist. Das Problem: Batterien werden meist falsch im Restmüll entsorgt. Derzeit landen in Österreich rund drei Millionen Stück in der grauen Tonne. Künftig könnten es also bis zu sechs Millionen Stück werden“, führt Manfred König, Gebietsleiter von der Firma Saubermacher Dienstleistungs AG vor Augen.

Eine Umfrage der VOEB (Verband Österreichischen Entsorgungsbetriebe) im heurigen Jahr ergab, dass die richtige Batterieentsorgung in der Steiermark im Bundesländervergleich hinterherhinkt. Während in Niederösterreich und im Burgenland vorbildlich gesammelt bzw. getrennt wird, liegt die Steiermark im hinteren Mittelfeld. Wien machen mit 66 Prozent österreichweit das Schlusslicht aus.

Schlechte Folgewirkungen

„Einmal im Restmüll entsorgt, gehen die Wertstoffe in den Batterien für das Recycling für immer verloren. Nur bei getrennter Sammlung können Batterien auch recycelt und Wertstoffe wie Aluminium, Kobalt oder Lithium wiederverwertet werden. Gleichzeitig können wir so unsere Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffimporten reduzieren“, betont König.

Unbedingt beachten!

Lithium-Ionen-Batterien können sich bereits bei kleinster Beschädigung entzünden und in Müll-LKWs sowie Behandlungs- und Verwertungsanlagen gefährliche Brände verursachen..

„Aus meiner Sicht ist es auch wichtig, zu betonen, dass die Bevölkerung Bewusstsein für neue Trendartikel entwickelt. Beispielsweise stellen Einweg-E-Zigaretten nicht nur eine besondere Gesundheitsgefahr dar (erhöhtes Suchtrisiko), sondern stehen auch für einen besonders ineffizienten Umgang mit unseren Ressourcen. Diese werden leider auch sehr häufig falsch entsorgt und erhöhen daher das Brandrisiko in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft zusätzlich“, meint Thomas Nigl von der Montanuniversität Leoben, der mit der Forschung zu Brandereignissen in der Abfallwirtschaft betraut ist.

Achtung Brandgefahr

„Alleine im Bezirk Leibnitz gab es in letzter Zeit eine Reihe an Bränden in Zusammenhang mit Akkus und Batterien sowie Rest- und Gewerbemüll“, bestätigt Geschäftsführer Markus Brechlmacher vom Abfallwirtschaftsverband Leibnitz. So kam es u.a. zum Brand der Lagerhalle der Firma Poscharnegg in

Niemals in den Restmüll

„Batterien und Akkus dürfen niemals über den Restmüll entsorgt werden. Sie sind ausschließlich zurück zum Handel in die dafür vorgesehenen Sammeleinrichtungen zu bringen oder bei den Altstoffsammelzentren abzugeben“, betont Christian Schreyer, Geschäftsführer vom Dachverband der steirischen Abfallwirtschaftsverbände. 

Auch

  • elektrische Zahnbürsten,
  • blinkende Kinderschuhe,
  • sprechende Bücher oder
  • singende Geburtstagskarten enthalten Lithium-Ionen-Batterien.

Diese bitte keinesfalls in der Restmülltonne entsorgen, sondern im Handel in die Box geben bzw. zum ASZ bringen.

Richtige Lagerung

Auch die richtige Lagerung von Batterien und Akkus ist sehr wichtig. „Batterien und Akkus dürfen nicht in sehr heißen Räumen aufbewahrt werden und nie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein“, betont Schreyer. Weiters sollte der Ladevorgang nur mit Originalladegeräten erfolgen. „Idealerweise sollte man beim Ladevorgang in der Nähe sein, um im Falle einer Selbstentzündung rasch reagieren zu können“, meint der Experte. Wichtig: Tiefenentladung vermeiden, somit z.B. E-Bikes nie ohne Akku-Restladezustand einwintern. Aufprall von Akkus und mechanische Beschädigung vermeiden. „Sehr leicht entzündlich sind Lithium-Akkus. Solche neigen auch zu Explosionsgefahr“, warnt Schreyer.

Unbedingt beachten!

Lithium Akkus und Batterien dürfen nicht über den Restmüll entsorgt werden. Es besteht akute Brandgefahr.

Kostenlose Rückgabe ohne Neukauf

Am einfachsten funktioniert die Entsorgung über den Handel. Alle Unternehmen, die Batterien verkaufen, müssen die gebrauchten Batterien auch wieder zurücknehmen, und zwar unabhängig von einem Neukauf. Dafür stellen Supermärkte, Baumärkte, Elektrohändler, Drogeriemärkte etc. Batteriesammelboxen zur Verfügung, die sich meist beim Kassen- bzw. im Ausgangsbereich befinden.

Siehe auch:

https://www.meinbezirk.at/leibnitz/c-wirtschaft/batterien-und-akkus-werden-immer-mehr-zur-explosiven-gefahr_a6679583

Ein Beitrag der Regionalmedien Steiermark/Waltraud Fischer

Über den Autor

Andrea Kölbl

Andrea Kölbl ist zuständig für redaktionelle Arbeiten in der Stadtgemeinde Leibnitz und für Texte und Fotos im Stadtmagazin UNSER LEINBITZ und auf der Homepage der Stadtgemeinde Leibnitz. Des Weiteren ist sie Mitarbeiterin in der Stadtamtsdirektion. Sie erreichen Andrea Kölbl unter andrea.koelbl@leibnitz.at.