Bedrohte Glücksbringer: Warum Schwalben unseren Schutz brauchen

Sie fliegen unermüdlich durch die Lüfte, gelten als Frühlingsboten und bringen laut Volksglauben Glück. Doch für Mehlschwalben und Rauchschwalben wird das Leben in unseren Städten zunehmend schwieriger.

Die Bestände der Schwalben sind stark rückläufig. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Mehlschwalben halbiert – eine alarmierende Entwicklung. Ursachen sind der Verlust geeigneter Lebensräume, Gebäudesanierungen, die Intensivierung der Landwirtschaft und der allgemeine Rückgang der Insekten, ihrer wichtigsten Nahrungsquelle.

Schwalben sind in Österreich streng geschützt. Das steiermärkische Naturschutzgesetz untersagt die Entfernung ihrer Nester ohne behördliche Genehmigung – auch ungenutzte Nistplätze dürfen nicht einfach entfernt werden. Dennoch werden solche Vorschriften oft ignoriert.

Besonders problematisch sind Sanierungsmaßnahmen an Häusern, die während der Brutzeit durchgeführt werden. Werden Nester entfernt, müssen Ersatzplätze geschaffen werden – doch in der Realität stößt diese Verpflichtung oft auf wenig Verständnis. Eine einfache Möglichkeit, Verschmutzungen an Fassaden zu vermeiden, sind Kotbrettchen unterhalb der Nester. Sie fangen den Vogelkot auf und verhindern unschöne Flecken.

Auch im Rathaus der Stadtgemeinde Leibnitz hatten wir im Jahr 2018 die besondere Gelegenheit, die Entwicklung der kleinen (schon bald) gefiederten Schreihälse zu beobachten. Damals siedelte sich ein Schwalbenpärchen in einem Stiegenhaus, direkt im Rathaus, an und zog dort seinen Nachwuchs auf. Und so hatten die MitarbeiterInnen des Rathauses die ganz besondere Gelegenheit, das Heranreifen der jungen Schwalben zu beobachten. Drei Wochen nach dem Schlüpfen starteten immerhin drei der ursprünglich fünf Schwalben in ein spannendes Vogelleben (siehe Fotoreihe).

Was wir für Schwalben tun können

Damit Schwalben auch in Zukunft in unserer Region leben können, sind gezielte Schutzmaßnahmen nötig. Künstliche Nisthilfen, Lehmpfützen als Materialquelle für den Nestbau und eine insektenfreundliche Umgebung helfen den Vögeln enorm.

Falls Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Berg- und Naturwacht. Diese steht auch für Fragen oder Meldungen von Missständen bereit: Tel. 0043 664/2242220 oder [email protected]

Fotos: Stadtgemeinde Leibnitz/Andrea Kölbl

Über den Autor

Andrea Kölbl

Andrea Kölbl ist zuständig für redaktionelle Arbeiten in der Stadtgemeinde Leibnitz und für Texte und Fotos im Stadtmagazin UNSER LEIBNITZ und auf der Homepage der Stadtgemeinde Leibnitz. Des Weiteren ist sie Mitarbeiterin in der Stadtamtsdirektion. Sie erreichen Andrea Kölbl unter [email protected].