
GAIA ist in Leibnitz gelandet: Ein zukunftsweisendes Wasser-Klima-Projekt

Innovative Strategien für eine nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen und klimaresiliente Stadtentwicklung.
Am 22. März 2025 begehen wir den Weltwassertag – eine Erinnerung daran, dass Wasser die Grundlage allen Lebens ist. Wasser ist nicht nur ein lebensnotwendiges Gut, sondern auch ein Menschenrecht. Dennoch haben weltweit rund 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es liegt an uns allen, nachhaltige Lösungen zu fördern.
Die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (LFWV) sorgt dafür, dass die Region zuverlässig mit hochwertigem Trinkwasser versorgt wird. Aktuell ist die Wasserversorgung stabil und gewährleistet, doch langfristige Veränderungen durch den Klimawandel erfordern vorausschauende Maßnahmen. Anlässlich des Weltwassertags rückt das Forschungsprojekt GAIA in den Fokus. Es entwickelt innovative Strategien für eine nachhaltige Wassernutzung und klimaresiliente Stadtentwicklung.
Trinkwasserversorgung und nachhaltige Ressourcennutzung
Die LFWV versorgt die Region zuverlässig mit wertvollem Trinkwasser. Auch wenn die Versorgung heute gesichert ist, zeigen steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster die Notwendigkeit, vorausschauend zu handeln. „Jeder Tropfen, der eingespart werden kann, trägt zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung bei“, erklärt Franz Krainer, Geschäftsführer der LFWV und fügt hinzu: „Durch einen bewussten und effizienten Umgang mit Wasser kann jede und jeder dazu beitragen, diese wertvolle Ressource zu schützen.“ Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Einsparungen, sondern auch eine optimierte Nutzung vorhandener Wasserquellen. Deshalb setzt die LFWV auf Aufklärung, Sensibilisierung und innovative Maßnahmen, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt ist die Entsiegelung von Böden, da sie die Versickerung von Regenwasser fördert und somit zur Neubildung des Grundwasserkörpers beiträgt. Der Weltwassertag macht auf die Bedeutung von Wasser als lebenswichtige Ressource aufmerksam und unterstreicht die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit dieser Ressource. Das GAIA-Projekt ist ein wichtiges Beispiel für innovative Lösungsansätze zur Sicherstellung der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels. Mit der Nutzung alternativer Wasserquellen wie Grauwasser und Regenwasser wird angestrebt, den Verbrauch von Trinkwasser für die Bewässerung zu reduzieren und den Wasserhaushalt städtischer Gebiete klimaresilienter zu gestalten.
Grüne Infrastruktur und alternative Wasserressourcen
Im GAIA-Projekt wird der Wasserbedarf von grüner Infrastruktur untersucht, um deren Kühlwirkung und ökologische Funktion langfristig zu sichern. „Wir analysieren diese alternativen Wasserressourcen in Bezug auf ihre Verfügbarkeit, die qualitativen Anforderungen und die notwendigen Aufbereitungsmaßnahmen“, erklärt Anika Stelzl von der TU Graz. Basierend auf städtebaulichen Grünraumentwicklungsszenarien wird der zukünftige Bewässerungsbedarf unter Berücksichtigung verschiedener Klimawandelszenarien prognostiziert. Neben der Identifikation von Trinkwassereinsparpotenzialen steht die Bewusstseinsbildung für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser im Fokus des Projekts. Das Forschungsprojekt GAIA wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und wird in Zusammenarbeit der TU Graz und der BOKU Wien bearbeitet.
Leibnitz als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung
Leibnitz ist seit mehr als 30 Jahren Klimabündnisgemeinde und seit 3 Jahren Agenda 2030 Gemeinde. Ein Zeichen, dass nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz für die Stadt seit Jahrzehnten im Fokus stehen. „Wir werden alles daransetzen, unsere Stadt bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten und den Schutz der Menschen, ihrer Häuser und ihrer Lebensgrundlage zu gewährleisten,“ unterstreicht Michael Schumacher, Bürgermeister der Stadtgemeinde Leibnitz. Nicht zuletzt wurde im 3 ½ jährigen Forschungsprojekt Smart City Leibnitz (2019-2023) der Schwerpunkt auf eine klimafitte Stadt der Zukunft gelegt. Einsatz erneuerbarer Energien, sanfte & aktive Mobilität und der Erhalt und die Erweiterung von städtischen Grünräumen, Förderung der Biodiversität und Reduktion von Versiegelung von Flächen stehen in den Planungen im Blick. Durch Bodenversiegelung mit Asphalt und Beton kann Regenwasser nicht mehr in den Boden einsickern. Diesen erheblichen Auswirkungen auf das Trinkwasser soll durch entsiegelte Flächen, begrünte Dächer und wasserdurchlässige Oberflächen Einhalt geboten werden. „Eine nachhaltige Stadtplanung bedeutet, dass wir Versiegelung reduzieren, Grünflächen schützen und innovative Lösungen wie wasserdurchlässige Beläge umsetzen,“ betont Astrid Holler, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung der Stadtgemeinde Leibnitz.
Das GAIA-Projekt zeigt, wie durch innovative Forschung und Zusammenarbeit konkrete Maßnahmen für eine zukunftsfähige Wasser- und Stadtentwicklung umgesetzt werden können – ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaresilienten Zukunft für Leibnitz und darüber hinaus.
Untertitel Foto: Astrid Holler (Stadtgemeinde Leibnitz – Stadtentwicklung), Michael Schumacher (Stadtgemeinde Leibnitz), Anika Stelzl (Technische Universität Graz) und Franz Krainer (Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH)
Foto: ©Leibnitzerfeld WV GmbH