Saisonende mit Finissage im Tempelmuseum Frauenberg
Das Tempelmuseum Frauenberg verabschiedete sich am 30.10.2022, nach einer ereignisreichen Saison, mit einer Finissage in die Winterpause. Präsentiert wurden Neuerungen in der Dauerausstellung und das neue Highlight im Freigelände, ein Lehmbackofen.
Zur Einweihung des Ofens wurde Sauerteigbrot gebacken und Bürgermeister Michael Schumacher durfte in die Rolle eines „römischen Bäckers“ schlüpfen und das Brot in den Ofen „einschießen“. Das frisch gebackene Brot wurde von den zahlreichen BesucherInnen verkostet. Dazu gereicht wurde selbstgemachter Mulsum (römischer Gewürzwein), Moretum, ein Aufstrich aus der römischen Küche mit Schafkäse, Weinraute, Koriander und anderen Gewürzen sowie Kräuterbutter mit Kräutern aus dem römischen Kräutergarten. Darüber hinaus gab Archäologin und Schmuckmacherin Lydia Valant anhand von vielfältigem Anschauungsmaterial Einblicke in den römischen Alltag der Antike.
Stadthistorikerin und Museumsleiterin Ursula Pintz stellte im Rahmen der Finissage zwei neue Projekte vor, die in der der Saison 2022 umgesetzt werden konnten: eine Münzvitrine und eine Säulenrekonstruktion.
Die archäologischen Grabungskampagnen der vergangenen Jahre von Bernhard Schrettle und seinem Team von ASIST brachten viele besondere Fundstücke ans Tageslicht. Die Münzfunde der Siedlung am Frauenberg sind zahlreich und unterstreichen die Bedeutung des Siedlungsplatzes am Frauenberg im Laufe der Geschichte. Diese bemerkenswerten Münzfunde, wie die keltischen Goldmünzen aus dem Jahr 2019, verdienen eine besondere Präsentation. Aus diesem Grund wurde Werner Schrempf (Intendant von La strada) beauftragt, eine neue, moderne Münzvitrine zu entwerfen. Die Finanzierung wurde unterstützt von einem LEADER-Projekt. Durch die neue Vitrine ist es möglich eine Vielzahl an Münzen zu zeigen. Aufgrund digitaler Elemente der Vitrine können die einzelnen Münzen stark vergrößert auf einem Bildschirm bestaunt werden. Die Vitrine wurde außerdem so konzipiert, dass auch unsere jüngsten BesucherInnen viel zu entdecken haben.
Im Lapidarium des Museums können neu entdeckte Architekturteile bewundert werden. Es handelt sich dabei um zahlreiche Bruchstücke von Tempelsäulen, die zwischen 2014 und 2020 am Tempelvorplatz entdeckt wurden. Die besondere Präsentationsform haben Archäologe Bernhard Schrettle und Schlosser Andreas Mitteregger eigens für das Tempelmuseum entwickelt. In eine Stahlkonstruktion, die das Bild einer korinthischen Tempelsäule zeigt, wurde jedes einzelne Säulenfragment eigens in ein Gerüst eingefasst. Durch diese einzigartige Präsentation ist es möglich den BesucherInnen zu zeigen, wie imposant einst diese Tempelsäulen waren. Immerhin war eine Säule ca. sieben Meter hoch! Finanziert wurde die Konstruktion durch eine Förderung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur und den Leopold Valentan Forschungsfonds.
Zum Ausklang luden Gabriele Kleindienst und Rebecca Vidonye zu einer Reise durch die römische Kräuterwelt, verbunden mit einer Führung durch die Sonderausstellung „Götterspeisen“. Die Sonderausstellung wurde aufgrund des großen Interesses verlängert und kann ab 1. April 2023 ein weiteres Jahr besichtigt werden.
Führungen sind auch während der Winterpause auf Anfrage möglich. Voranmeldungen unter +43 3452 82423 – 155 oder +43(0)664/73900909 bzw. per E-Mail an [email protected]